Auf den Spuren unserer Kultur und Geschichte

  • Kirchen, Burgen, Gräber, Wälle und Friedhöfe.

  • Bäume, Weiher, Plätze, Gärten und Täler.

  • Dialekte, Gemälde, Fotos, Karten, Schriftstücke und Bücher.

Sie alle und noch vieles mehr machen das kulturelle Erbe unserer ostbelgischen Heimat aus. Damit Sie diese Schätze entdecken können, schnürt das Ministerium immer wieder Themenpakete und -routen. Suchen Sie sich einfach ein Thema aus und begeben Sie sich auf Entdeckungsreise in die Vergangenheit.

Docht

Docht
Karte Ortsnamen
 
Erläuterung

Zum brennenden Teil der Kerze, dem Docht, wird im gesamten Untersuchungsgebiet in den meisten Orten wie im Standarddeutschen Docht (von ahd. und mhd. dâht/tâht, daneben seit dem 16. Jahrhundert docht/tocht) gesagt – in der belgischen Eifel vor allem in dieser Lautform, im Norden der DG und auf deutscher Seite auch in anderen lautlichen Varianten (Doet, Doot, Dot).

Ein Blick auf die entsprechende Karte im DWA verrät, dass diese Bezeichnungen in diesem Raum im Dialekt nicht immer üblich waren: Unser Untersuchungsgebiet liegt dort in einem großen Week-Gebiet mit Weck- und emet-Vorkommen sowie einem größeren Bowel-Gebiet (= 'Baumwolle') um den Raum Sankt Vith. Von diesen ursprünglichen Bezeichnungen für den Docht konnte sich in unserer Untersuchung nur noch in Aachen, Montzen und Lontzen (dort neben Docht) Week bzw. Weck (s. Wieke, RhWB, Bd. 9, Sp. 503) durchsetzen, in Walhorn und Gemmenich die lautverschobene Form Wesch. Nur aus Dreiborn wurde emet gemeldet, was ursprünglich einen runden Docht aus einzelnen dickern Baumwollfäden für die Rüböllampe (lat. linamentum) bezeichnete, im Gegensatz zum Wieke genannten breiten, aus einem Stück gewebten Docht der alten Petroleumlampe (RhWB,
Bd. 5, Sp. 388).

In Baelen und Hombourg dominiert Mesch, frz. mèche, was auf den Einfluss der dortigen Amtssprache Französisch zurückzuführen ist.

Das Wort Lont ('Lunte'), gemeldet aus Sippenaeken, bezeichnete zuerst Lumpen (die teilweise zum Angezünden verwendet wurden), dann den Docht und seit dem 16. Jahrhundert die Zündschnur (DWA, Bd. 12, Sp. 1308).

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