Auf den Spuren unserer Kultur und Geschichte

  • Kirchen, Burgen, Gräber, Wälle und Friedhöfe.

  • Bäume, Weiher, Plätze, Gärten und Täler.

  • Dialekte, Gemälde, Fotos, Karten, Schriftstücke und Bücher.

Sie alle und noch vieles mehr machen das kulturelle Erbe unserer ostbelgischen Heimat aus. Damit Sie diese Schätze entdecken können, schnürt das Ministerium immer wieder Themenpakete und -routen. Suchen Sie sich einfach ein Thema aus und begeben Sie sich auf Entdeckungsreise in die Vergangenheit.

Burgknopf Lommersweiler

 
TypologieBefestigungsanlage
Historischer ZeitabschnittMittelalter
MaßnahmenGrabung
FundeJa
Beschreibung

Am Burgknopf (Lambertkoordinaten X 277,8 Y 104,15) in Lommersweiler nahm Nilles 1966 Grabungen vor. Es handelt sich um eine fast kreisförmige Kuppe (45m Durchmesser). Ein Weg schneidet sie in zwei Teile: einer ist die Hälfte eines Bergrückens, der von der Braunlauf umspült wird; der andere heißt Verbrannterknopf.

Nilles deckte in 50cm Tiefe Mauerreste mit einer Dicke bis zu 1,40m auf. Einige der freigelegten Wände waren mit Kalkmörtelputz versehen. Der Boden in einem der aufgegrabenen mittleren Teile war mit flachen, dünnen Steinen belegt und mit einer schwarzen Aschenschicht bedeckt – Nilles vermutet, dass sich hier eine Feuerstelle befand. Nilles konnte ferner anhand Sondierungen feststellen, dass ein großer Teil des Burgknopfs bebaut, und dass die ganze Kuppe von einer Ringmauer umgeben war. Die gefundenen Keramikscherben wurden vom Nationalen Dienst als mittelalterlich datiert (zwischen 1175 und 1225) und aus den Produktionsstätten von Schinveld-Brunssum stammend identifiziert (Nur ein Krugrest war vom Ardenner Typ. JENNIGES H.: Münzen, Scherben, Steine, 1896, S. 164). Das Alter und die Zweckbestimmung der Anlage auf dem Burgknopf können laut Jenniges heute nicht mehr mit Sicherheit erfasst werden. Möglicherweise hatte auf der steilen Anhöhe ein örtlicher Dynast eine kleine Burg oder ein Burghaus errichtet, das als Refugium in unsicheren Zeiten des Mittelalters gedient haben dürfte (JENNIGES H: Münzen, Scherben, Steine, 1986, S. 166).

 

Auszug aus LETERME C.: Das archäologische Potential des Gebietes der Deutschsprachigen Gemeinschaft, 2004, S. 36-37.