Auf den Spuren unserer Kultur und Geschichte

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  • Bäume, Weiher, Plätze, Gärten und Täler.

  • Dialekte, Gemälde, Fotos, Karten, Schriftstücke und Bücher.

Sie alle und noch vieles mehr machen das kulturelle Erbe unserer ostbelgischen Heimat aus. Damit Sie diese Schätze entdecken können, schnürt das Ministerium immer wieder Themenpakete und -routen. Suchen Sie sich einfach ein Thema aus und begeben Sie sich auf Entdeckungsreise in die Vergangenheit.

Burgruine Bütgenbach

Burgruine
Mauerreste der Burg
 
TypologieBefestigungsanlage
Historischer ZeitabschnittMittelalter
FundeJa
Beschreibung

Die Burg Bütgenbach wird im Jahr 1237 zum ersten Mal in den schriftlichen Quellen fassbar. Berichtet wird über die Fehde zwischen dem Herr von Bütgenbach und Monschau und dem Bischof von Lüttich, in dessen Verlauf Truppen aus Lüttich Bütgenbach und den „Turm“ von Bütgenbach zerstörte (REINERS H. Die Kunstdenkmäler von Eupen-Malmedy, 1935, S. 234). Fortan wechselte die Burg oftmals ihren Besitzer. 1407 erhielt das Haus Nassau die Herrschaft über Bütgenbach und St. Vith. Bis zum Ende des Ancien Régime behielten sie weitgehend die Herrschaft über Bütgenbach und St. Vith und die Herren von Rolshausen erhielten die Burg von 1503 bis zum Beginn der französischen Herrschaft als Lehen (BENKER, Zur Geschichte der Burgherren von Bütgenbach. In: Mitteilungen des Geschichtsvereins des Kreises Monschau, Nr. 12,1932, S. 132). In jenen Jahren ist die Burg, trotz der 1621 schriftlich festgehaltenen Stärke der Burg, mehrmals zerstört worden. So wurde sie im Kampf 1543 zwischen Karl V. und Jülich „mit Feuer angestochen und abgebrannt“. Schließlich brannte Ludwig v. Nassau die Burg 1574 nieder (REINERS H. Die Kunstdenkmäler von Eupen-Malmedy, 1935, S. 235) und 1689 wurde sie von den Franzosen zerstört. Ferner wurde sie unter französischer Herrschaft endgültig zerstört.

 

Die Burg lag auf einer schmalen, von der Warche umflossenen Bergzunge (Ibid. S. 236). Heute befindet sich an dieser Bergzunge die Sperrmauer der Bütgenbacher Talsperre und die Aufbauarbeiten der Talsperre haben sicherlich einen großen Teil der Burganlage zerstört.
Vorher war die Burganlage in ihren Fundamenten erhalten und Reiners beschreibt sie als „eine dreiflügelige Anlage mit kleinem Binnenhof mit Brunnen und vier halbrunden Türmen [und] vor der südlichen Abschlussmauer [befand sich] ein Torbau“ (Idem). Nach der Zeich-nung von Xhrouüet, die die Burg Bütgenbach um 1750 darstellt, stellt Reiners fest, dass „die Ansicht [...] einen zweigeschossigen Hauptbau, das Herrenhaus, von je 3 Fensterachsen, mit beiderseitig abgewalmtem Dach [zeigt]. Zwei Rundtürme sind erkennbar, davon der äußere ohne Haube, der andere mit abgeschweifter schlanker Kuppelhaube“ (Idem). Ferner stellt Benker sogar fest, dass „die Zeichnung [...] im Vordergrund einen mit Bäumen eingefaßten Weg von der Worf (Warche) zur Burg erkennen [lässt]. Zwei Nebengebäude sind im Tal gelegen. Sie stellen offenbar Bulichshaus dar.“ (BENKER, Zur Geschichte der Burgherren von Bütgenbach. In: Mitteilungen des Geschichtsvereins des Kreises Monschau, Nr. 12,1932, S. 128).

 

Auszug aus LETERME C.: Das archäologische Potential des Gebietes des Deutschsprachigen Gemeinschaft, 2004, S. 34-35.

 

Bütgenbach
Belgien