Auf den Spuren unserer Kultur und Geschichte

  • Kirchen, Burgen, Gräber, Wälle und Friedhöfe.

  • Bäume, Weiher, Plätze, Gärten und Täler.

  • Dialekte, Gemälde, Fotos, Karten, Schriftstücke und Bücher.

Sie alle und noch vieles mehr machen das kulturelle Erbe unserer ostbelgischen Heimat aus. Damit Sie diese Schätze entdecken können, schnürt das Ministerium immer wieder Themenpakete und -routen. Suchen Sie sich einfach ein Thema aus und begeben Sie sich auf Entdeckungsreise in die Vergangenheit.

Eine Sonderform: Zwei Körperbestattungen in einem Scheiterhaufengrab

Bei einem Scheiterhaufengrab in Neundorf waren in dessen Brandplatte zwei Grabgruben eingetieft, die jeweils eine Körperbestattung beherbergten. Der Befund zeigt deutlich, dass diese nach dem Erlöschen des Scheiterhaufens und vor der Aufschüttung des Hügels angelegt wurden. In einem der Körpergräber wurden Holzkohlereste geborgen, die laut C14-Datierung in die späte Hallstattzeit bzw. HEK I (600 – 470 v. Chr.) bestimmt werden. Da wahrscheinlich auch das Scheiterhaufengrab in dieser Epoche entstanden ist, wird davon ausgegangen, dass die Körperbestattungen nur wenige Zeit später erfolgt sind. Bekräftigt wird diese Vermutung durch die Tatsache, dass der Hügel erst nach der Anlegung der Körpergräber errichtet wurde. Im Untersuchungsgebiet ist dies das einzige Beispiel einer mehrfachen Bestattung in einem einzigen Hügelgrab. Mehrfachbestattungen bzw. Nachbestattungen sind aus den angrenzenden Regionen bekannt, kommen allerdings nicht in dieser Sonderform vor. In beiden Körpergräbern wurden Knochenfragmente und in Grab 01 sogar vier Zähne gefunden. Dies kommt äußerst selten vor, da die Skelette normalerweise durch den Säuregehalt des Bodens vollständig zersetzt werden. Hier jedoch erkennbar lagen die Verstorbenen in gestreckter Rückenlage mit dem Kopf nach Südwesten. Die anthropologische Untersuchung der Zähne des Grabes 01 erbrachte zudem den Nachweis, dass hier ein junger Mensch zwischen 18 und 22 Jahren beerdigt wurde.

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