Ofen

Bei den Bezeichnungen für den Ofen zeigt sich in unserem Untersuchungsgebiet eine Unterteilung in ein nördliches Stoof-Gebiet und ein südliches Ofen-Gebiet mit verschiedenen lautlichen Varianten.
In den Gemeinden im Norden der DG sowie in der angrenzenden Gemeinde Bleyberg wird hauptsächlich das Wort Stoof (vgl. Stövchen oder englisch stove 'Ofen') verwendet. Das RhWb führt Stov als 'Ofen in der Stube' für Eupen auf. Etymologisch ist Stoof sogar mit Stube (RhWb 'heizbarer Aufenthaltsraum im Hause') verwandt. Laut DWB ist „der begriff des wärmespendenden von jeher wesenselement des wortes gewesen ist, mag es nun ursprünglich den wärmenden ofen oder den erwärmten raum [...] bezeichnet haben.“
Sowohl in der deutschen als auch in der belgischen Eifel werden verschiedene Varianten des Worts Ofen verwenden, hauptsächlich Ove(n) bzw. Ovve(n), im Norden der Eifel eher O?ve(n), in der Gemeinde Burg Reuland auch Wowe(n)/Uowe(n). In der Ecke Küchelscheid/Kalterherberg und vereinzelt im Norden finden sich Varianten mit der Endung t. Bei Ofen handelt es sich laut DWB um ein gemeingermanisches Wort, als dessen ursprüngliche Bedeutung wohl 'Topf' anzunehmen ist. Erst später wurde diese dann ausgedehnt auf den Ofen zum Heizen.
Aus den Gemeinden Baelen und Bleyberg wurde auch Kachel gemeldet, das das RhWb für Aachen und Eupen als 'grosser, eiserner Stubenofen' bzw. 'kleiner Ofen mit Zugöffnung statt der Türe' aufführt. Kachel bedeutete ursprünglich 'irdenes Gefäß', später auch 'Ofenkachel', „die irden, meist glasiert und vertieft gleich kleinen schüsseln“ ist (DWB). Vom Kachelofen wurde die Bedeutung 'Ofen' später auf das Wort Kachel allein übertragen (vlg. auch niederländisch kachel 'Ofen').
Vereinzelt meldeten die Teilnehmer auch Kamin für den Ofen. Klassischerweise verbindet man mit einem Kamin ein offenes und in der Wand integriertes Feuer in einem gemauerten Feuerraum, hier wurde allerdings wahrscheinlich aufgrund der gleichen Funktion, nämlich der des Heizens, das Wort auch auf den Ofen ausgedehnt.