Putzlappen

Putzlappen
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Erläuterung

Der abgebildete grobe Lappen zum Reinigen von Fußböden wird im Süden von Ostbelgien fast durchgehend Botzlomp genannt, ganz im Süden auch Botzsack. (Im Standarddeutschen wird Lump nur noch als Schimpfwort für einen Menschen verwendet, während für zerrissene Kleidungsstücke bzw. Lappen zum Putzen o.ä. Lumpen steht. Diese Differenzierung ist aber relativ neu, beides geht auf die Form Lumpe und die Ausgangsbedeutung 'armselige Kleidung' zurück.)

Der Norden von Ostbelgien erscheint in dieser Karte noch einmal in sich gegliedert: In Eupen, Raeren, Lontzen, Baelen u.a. heißt es Huusplack (zu Plack vgl. die Karte "Spültuch") oder auch Opnemmer/-nämer. Für Hergenrath, Kelmis, Gemmenich, Bleyberg, Moresnet und Montzen wurde dagegen fast durchgehend Husshoddel angegeben, und in Hombourg und Sippenaeken gilt wieder eine andere Variante, nämlich Huuslommel.    

Opnemmer und Botzlomp sind auch in den Dialekten weiter östlich im Rheinland die Hauptvarianten (RWA Kt. 61), sie grenzen etwa an der Ahr aneinander. In dieser oder standardsprachlicher Lautung (Aufnehmer / Putzlumpen) sind beide auch in der nichtdialektalen Alltagssprache in größeren Teilen des deutschen Sprachgebiets die üblichen Wörter (s. http://www.atlas-alltagssprache.de/runde-2/f05/), Aufnehmer im nördlichen Rheinland, in Westfalen und im Westen von Niedersachsen, Putzlumpen dagegen fast überall in Süddeutschland verwendet, im Westen schon südlich der Ahr, und vielfach in der Schweiz.

(In diesem Fall ist es – wie auch in anderen Fällen – jedenfalls vom Geltungsgebiet her nicht ganz einsichtig, dass das Wort in Wörterbüchern als regional markiert angegeben ist, während andere Varianten mit eher kleinerem Geltungsgebiet, wie z.B. das vorwiegend ostdeutsche Scheuertuch, als standardsprachlich betrachtet werden, vgl. z.B. http://www.duden.de/rechtschreibung/Putzlappen und die dort angegebenen Synonyme.)

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