Weckmann

Weckmann
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Erläuterung

Für die Teigfigur, die in der Vorweihnachtszeit (vor allem zu St. Nikolaus) gebacken wird, gibt es in Ostbelgien im Wesentlichen zwei unterschiedliche Bezeichnungen. Im Süden wird sie meistens Weckema(a)n genannt (auch Weckmann, Weckenmann oder Weckemännsche, teilweise auch nur Weck), weil der süße Hefeteig derselbe ist wie bei dem Weck genannten Gebäck. Dessen Name geht ursprünglich auf ein Wort für ‘Keil’ zurück (vgl. noch lux. Weck, nl. wig), das sich in vielen Regionen als Bezeichnung für Gebäckstücke in Keilform eingebürgert hat (Deutsches Wörterbuch Bd. 27, Sp. 2788).

In der Form Weggemann wird diese Bezeichnung auch im Norden aus dem Grenzgebiet zu Deutschland (Kelmis, Hauset, Lichtenbusch) gemeldet; in Deutschland ist sie in der Alltagssprache im ganzen Westen von Niederrhein bis Südbaden üblich (s. AdA http://www.atlas-alltagssprache.de/runde-7/f01b/).

Ansonsten dominiert im Norden Kloosma(a)n oder -männsche, was den Bezug zu St. Nikolaus deutlich macht. Ganz ähnlich heißt es in Schwaben Klausenmann, vgl. AdA; nach dem RhWb. Bd. 4, Sp. 640, ist in den Dialekten zwischen Köln und dem Niederrhein auch Klas-kerl(chen) verbreitet.

Aus Ouren und Galhausen wurde neben Weckema(a)n/Weckemännsche auch Boksemann ("Hosenmann") angegeben, was auch im Luxemburgischen der Name dieser Teigfigur ist (http://lb.wikipedia.org/wiki/Boxem%C3%A4nnchen 20.1.13). Vereinzelt wurde außerdem auch Kristweck und Nöjoorsweck gemeldet, was sich aber wohl nicht spezifisch auf die abgebildete Figur bezieht.

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