Pilz

Pilz
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Erläuterung

Auf dieser Karte erkennen wir – vor allem im belgischen Teil unseres Untersuchungsgebiets - eine nicht ganz saubere, aber doch relativ deutliche Unterteilung in ein nördliches Schampeljong/Schampinjong-Gebiet und ein südliches Pilz/Piilz/Pelz-Gebiet.

 

Laut RhWb war das Wort Pilz der Mundart zu Beginn des 20. Jh. noch fremd, im DWA aus der Mitte des 20. Jh. finden wir allerdings schon ein großes Pilz-Gebiet, dass den Großteil unseres Untersuchungsgebiets einschließt, wobei neben Pilz (mit seinen verschiedenen mundartlichen Varianten) für den Süden (Gemeinde Burg-Reuland und Bitburg-Prüm) auch Kochel angeführt wird, während in der Gegend um Eupen und Aachen im DWA auch Schampeljong und Jüddefleesch zu finden ist. Ähnlich sieht es bei Cajot aus (Neue Sprachschranken im „Land ohne Grenzen“, 1989), dessen Karte der hier vorliegenden mit ihrer Verteilung mehr oder weniger entspricht. Laut Cajot ist Pilz „(nördlich des Venns) in ein älteres Champignon-Areal vorgedrungen [...] im [...] Eupener Raum ließ sich allmählich fr. Einfluß spüren, der [...] das Ansehen des fr. Lexems wieder gefördert hat“ (S. 176), während es in der Gemeinde Burg-Reuland Kochel verdrängt. Tatsächlich wurde Kochel aus der südlichen belgischen Eifel nur vereinzelt gemeldet.

 

Im Eupener Land konnten vereinzelte Meldungen der Bezeichnung Jüddefleesch, die wir sowohl im RhWb als auch im DWA finden, die zahlreichen Schampeljong-Meldungen nicht überwiegen. Auf deutscher Seite ist Schampeljong nur für Aachen, Eilendorf und Roetgen, also weniger häufig als im Eupener Land, zu verzeichnen, was durch den stärkeren Kontakt zur französischen Sprachen auf belgischer Seite zu erklären ist.

 

Wie bei einigen anderen Karten auch erkennen wir hier in dem Teil unseres Untersuchungsgebiet, der zur Französischen Gemeinschaft gehört, den fehlenden Einfluss der deutschen Standardsprache auf den Dialekt, und zwar dadurch, dass aus diesem Gebiet keine einzige Pilz/Piilz/Pelz-Meldung eingegangen ist.

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