Grabmal Oudler 09

KurzbeschreibungFamiliengrabstätte Freichels – Schon
Mehrteiliges Grabmal, Tabernakel mit Figurennische aus Sandstein in der Formensprache des ausgehenden 19. Jahrhunderts, neugotisch, in Mischung mit Merkmalen anderer Stile. Frühstes Beisetzungsjahr 1936.
Steinmetzsig

BeschreibungAuf einem einfachen Sockel steht von einer Halbsäule mittig geteilt das Postament, mit Rahmenband und Spiegel für je eine Inschrifttafel aus schwarzem Glas. Darauf sitzt eine leicht vorstehende, abgeschrägte Gesimsplatte, der Übergang zu einem tabernakelartigen Aufsatz. Die Vorderseite ziert eine spitzbogige Nische mit profilierter Konsole, auf der eine Marienfigur aus Keramik steht. Die Nische mit Rahmenband wird beidseitig von je einem Dekorband, einer stilisierten Rebe, begleitet. Darüber ist im Flachrelief je ein Engel eingearbeitet. Über der Figurennische ist bekrönend eine weitere, kleine übergiebelte Nische aufgesetzt, mit Maßwerk. Darin befindet sich eine Inschrifttafel aus weißem Marmor. Den oberen Abschluss bildet das Kreuz auf mit Rankenwerk geziertem Sockel. Die Kreuzbalken enden in profilierten, rechteckigen Spitzen mit Maßwerkblatt in der Dreiecksfläche. Ein kleiner Korpus aus Metall bestimmt das Kreuz.
Seitlich, in der Mitte des großen Nischenaufsatzes ist noch je eine Konsole angearbeitet, die einen Pfeiler trägt, der in einer Zinnenbekrönung endet. Zinnenbekrönung und der kleinere obere Nischenaufsatz bilden eine architektonische Einheit.
Aufwendig gestaltetes Grabmal aus einer Stilmischung, die zum Ende des 19. Jahrhunderts verbreitet war. Material, Gestalt und Dekor sind für diesen Friedhof ungewöhnlich. Die Fertigung der Anlage in guter handwerklicher Form von einem Bildhauer aus Colmar, lässt auf Translozierung aus einem anderen örtlichen Zusammenhang schließen. Das weitgehend original erhaltene Grabmal ist kennzeichnend und anschaulich für diesen Zeitraum.