Zeche « Bois du Cazier » in Marcinelle (2017)

Der Bois du Cazier war ein belgisches Kohlebergwerk im Hennegau. 1956 erlangte er traurige Berühmtheit, weil sich dort das größte Grubenunglück der belgischen Geschichte ereignete. Bei diesem Unglück brach in 975 Meter Tiefe ein Feuer aus und forderte 262 Todesopfer zwölf Nationalitäten. Die Ursachen für die Katastrophe waren vor allem veraltete Ausrüstung und schlecht geschultes Personal.

1967 stoppte die Bergbauaktivität und ab 2002 wurde die Stätte zu einem Industriemuseum umgebaut. Die Stätte steht für die Arbeiterklasse und die Immigration nach Belgien im 20. Jahrhundert. Sie erinnert an die europäische Solidarität, da im Anschluss an diese Katastrophe die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) Arbeitsschutzmaßnahmen in Bergwerken einführte.

Seit 2012 gehört die Anlage gemeinsam mit drei weiteren wallonischen Bergwerken zum UNESCO-Weltkulturerbe.