Hülsburg

Überreste des Walls
Beschädigter Wall
Wall
Wall
Hülsburg: Wall
Wallanlage
 
TypologieBefestigungsanlage
Maßnahmenbauarchäologische Untersuchung
FundeJa
Schutzstatusgeschützte archäologische Stätte
Beschreibung

Bormann erwähnt 1841 als erster die Hülsburg im Schwarzenvenn (Lambertkoordinaten X 273,900 Y 116,350). Dubois beschrieb 1925 die Stelle; seine Aufmessungen ergaben eine quadratische Anlage mit 75 m Seitenlänge. Der Außenwall war 8 m breit und 1,5 bis 2 m hoch und auf seinen vier Ecken auf 11 m verstärkt. Diese Erdaufschüttung war 1925 noch nach Norden, Osten und Süden erhalten (an der westlichen Wallseite hingegen waren nur noch wenige Spuren zu erkennen). Hinter dieser Außenbefestigung öffneten sich vier Gräben, die 15 m breit waren. In diesen Gräben, die die mitt-lere erhobene Plattform umgaben, befand sich ein zweiter kleinerer Erdwall, wel-cher ein weiteres Hindernis beim Heranstürmen der Feinde darstellte. Das eigentliche mittlere Festungswerk bildet eine Plattform von 24 m im Quadrat, die von Erdwällen flankiert war, die zur Zeit der Vermessung Dubois noch eine Breite von 7 m aufwiesen.


Es wurde über mehrere Funde an der Stelle der Hülsburg berichtet. Der frühere Eigentümer der Parzelle, der Bauunternehmer Kreins, fand bei der Steinausbeute (er soll über 400 Festmeter Steine aus der Hülsburg herausgezogen haben) einen Handmühlstein (Mühlsteine waren früher im Wolfsbusch häufig anzutreffen). Jenniges (JENNIGES H., Münzen, Scherben, Steine, 1986, S. 37-38) berichtet über Funde, die nach dem zweiten Weltkrieg gemacht wurden, und zwar fand in dem angrenzenden Gebiet der Hülsburg der Eigentümer Peter Magney beim Pflügen über ein Dutzend Pferdehufeisen. Ferner fand der Eigentümer der angrenzenden Parzelle eine Bronzescheibe (eine Art Brosche?), die ungewöhnlich groß, aber so stark oxydiert gewesen sei, dass man keine Beschriftung mehr erkannt hätte. 1979 beim Ausheben von Gräben für die Kanalisation eines Campingplatzes in der Nähe der Hülsburg stieß man auf ein vorgeschichtliches Axtbeil, das etwa 50 cm tief im Boden lag. Eine Expertise des Nationalen Ausgrabungsamtes in Brüssel zeigte, dass es sich um ein Beil aus der Bronzezeit, vermutlich aus der mitt-leren Bronzezeit (ca. 1500 bis 1100 c. Chr.) handelte (JENNIGES H., Zwei archäologische Fundmeldungen aus dem Gebiert des Hofs von Amel. In: Zwischen Venne und Schneifel, Nr. 8, 1979, S. 190-191)


Diese Anlage, die man als keltisches Refugium ansieht, ist durch Ausbeutung des Steinmaterials erheblich beschädigt, weist dennoch eine homogene architektonische Gliederung auf (Erdwälle, Gräben und mittlere Plattform), die als Ganzes durchhaus noch erkennbar ist.

 

Auszug aus LETERME C., Das archäologische Potential des Gebietes der Deutschsprachigen Gemeinschaft, 2004, S. 24-25).

Datum der Unterschutzstellung25.01.2007
Born/Amel
4770
Belgien