Haus Lütticher Straße 280/288, Kelmis

360 Grad
Gesamtansicht vor der Instandsetzung
Fenster mit Griff
Haupteingangstür
Türgriff
Gesamtansicht
Fenster
Mittelrisalit
Eingangstür
Mittelrisalit
Gesamtansicht
Fenster
Detail
Terrazoboden
Treppenhaus
Rückansicht - ehemaliger Haupteingang Direktion
Gitter
 
Jahr1910
KurzbeschreibungDas ehemalige Verwaltungsgebäude wurde 1910 durch die „Société Anonyme des Mines et Fonderies de Zinc de la Vieille Montagne“ erbaut und ist das markanteste Zeugnis des Zinkerzbergbaus in der Gemeinde Kelmis. Das Gebäude ist größtenteils im originalen Zustand erhalten. Die Fassadengestaltung und das sehenswerte Treppenhaus im Inneren des Gebäudes sind typisch für die Architektur des beginnenden 20. Jahrhunderts.
Beschreibung

In Kelmis und Umgebung wurde Zinkerz seit dem Mittelalter abgebaut. Der Ort entwickelte sich durch die Gründung der „Société Anonyme des Mines et Fonderies de Zinc de la Vieille Montagne“ im Jahre 1837 zu einem mächtigen Standort der europäischen Zinkindustrie.Die historische Vorderfassade des Gebäudes wird heute als Rückfassade wahrgenommen. Die Fassade aus roten Ziegelsteinen ist durch die Fensterabfolge in beiden Geschossen gut strukturiert. In der Gebäudemitte befindet sich der für die Direktion bestimmte Haupteingang. Der etwas schlichtere Nebeneingang an der rechten Gebäudehälfte war für das Verwaltungspersonal vorgesehen. Drei mit Girlanden geschmückte Medaillons sind an der Fassade zwischen den Geschossen angebracht: „Direction“, „V19“ und „M10“ (VM für Vieille-Montagne und 1910 für das Erbauungsdatum). Die originalen Fenster sind teilweise noch erhalten. Die heutige Vorderfassade ebenfalls aus rotem Ziegelstein hat im Erdgeschoss einen Zementputz, mit dekorativen Elementen um die Fenstergewände. Die Fassade hat acht Achsen und ist sehr regelmäßig gestaltet. Im Mittelteil befindet sich ein großes Fenster, welches im Inneren das Treppenhaus belichtet. Das Fenster hat eine farbige Bleiverglasung (Teppichmuster braun und grün), wie auch alle seitlichen Flügel der Fenster des Erdgeschosses hatten, die jedoch im Zuge des Ersetzens der originalen Fenster verschwunden sind. Auch hier schmücken 4 Medaillons mit Girlanden die Fassade: „V“, „A19“, „D10“ und „M“.Das gesamte Mansarddach hat eine Zinkeindeckung. Der aus Eichenholz gebaute Dachstuhl ist original und in einem sehr guten Zustand.Das markanteste Element im Inneren des Gebäudes ist das lichtdurchflutete Treppenhaus, welches vom Erdgeschoss über einen Treppenabsatz zum Obergeschoss führt. Das Geländer hat herausgearbeitete Details und Voluten, der Handlauf aus Holz ist ohne Verzierung. Die Flure haben einen mit Mosaiken und Arabesken dekorierten Terrazzo-Boden, der vor Ort gegossen wurde. Die Wände des Erdgeschosses sowie die Wände des Treppenaufgangs sind mit Wandfliesen verkleidet, diese haben auch an Leisten und Ecken Verzierungen. Ein Großteil der hölzernen Türen sind erhalten. Die Gläser der Oberlichter und Türen sind teilweise aus Buntglas (grün und gelb). Ein gleiches Motiv, 3-4 vertikale oder horizontale Linien (Kanneluren), sind im gesamten Gebäude zu entdecken. So findet man dieses Muster an Fenster, Türen, Decken und Türgriffen.

Datum der Unterschutzstellung17.03.2016
Historischer Zeitabschnitt Zeitalter der Industrialisierung (1730 bis 1900)
Schutzstatusgeschütztes Denkmal
Jahrhundert20. Jahrhundert