BeschreibungEine im Jahre 1698 in Eupen durch einige wenige Schwestern aus Lüttich eingerichtete Ausbildungsstätte für junge Mädchen. Wenig später, im Jahr 1700, Ankauf eines Grundstücks auf dem Heidberg und Grundsteinlegung am 23. September. Belegung des Hauptgebäudes bereits im Jahre 1702.Weitgehend durch neue Gebäude und durch die Kirche verdeckt, über den Heidbergtreppen angelegt, wurde das Kloster im 18. Jahrhundert in vier Bauphasen erstellt. Nordflügel aus dem Jahre 1701, am Ende seines westlichen Ausläufers ein Pavillon von der Mitte des 18. Jahrhunderts; Ostflügel des Klosters aus dem Jahre 1722; Westflügel des Klosters aus dem Jahre 1727. Zwischen 1854 und 1856, neugotische Kirche als Südflügel, anstelle der provisorischen Kapelle, die seit 1724 im Ostflügel untergebracht war, heute Sakristei. Um den Besitz herum eine wahrscheinlich von 1707 datierende Einfriedungsmauer. Im großen und ganzen einheitliche architektonische Ausbildung für diese Nord-, Ost- und Westflügel, die das Kloster bilden: Außenmauern in Blaubruchstein, nur die Nordfassade in Ziegelmauerwerk über Blausteinsockel, sowie die Innenseiten des Klosters. Eckquader. Blausteinfenster mit Quadergewänden in Zahnschnittfolge: Quersprossen oder Kreuzsprossen im Parterre, rechteckig oder gekuppelt in der Etage. Sonderbare Öffnungen im Parterre des Klosters nach innen hin: Ziegelumrandung, gewölbter stichbogiger Sturz, vier Mittelquader und ein Blausteingewölbe: vielleicht eine Änderung der ursprünglichen Öffnung im 19. Jahrhundert? Entlastungsbögen fast überall: Ziegel in den Ziegelgewänden, Blaustein in den Blausteingewänden, verschiedene Typen. Besondere Sorgfalt bei den Stürzen, Oberlichtern und mit Muster verzierten Platten der Eingänge: für den Haupteingang, in der Südfassade des westlichen Flügels des Klosters, herabhängender Sturz heute mit einem Zementkeil mit der Inschrift IHS 1698, anstelle des ursprünglichen Keilsteins mit dem Chronogramm: ChrIste, saLVator ConserVa anCILLas tVas In DILeCtIone CorDIs tVI (=1727); darüber zwischen zwei flachen Sprossen, die das Gesims halten, rundes, noch durchbrochenes Oberlicht. In der Südfassade der westlichen Verlängerung der Gebäude Sturz mit der Jahreszahl 1701, bereits herabhängend und in einer starken Akkolade abgefast: sehr breiter Keilstein mit in Aussparung unter dieser Akkolade, einem dornengekrönten Herzen mit Kreuz. Kleines Oberlicht über dem Sturz. In der Nordfassade in der dritten Achse von links, wahrscheinlich wieder aus dem Jahre 1701, gleiches dornengekröntes Herz, jedoch als Flachrelief, der Sturz ebenfalls hier herabhängend und leicht abgefast ohne Akkolade; großes Zwillingsoberlicht. Im Klostergang, Nordseite, auf einem Blausteinrahmen mit der Jahreszahl 1701, das gleiche Motiv als Hochrelief. In der Kirche die Südfassade des Ostflügels datierender Rechteckstein mit abermals demselben Motiv, vier stilisierte Blumen im Winkel und dem Chronogramm: CrVente Cor transfIXVM pIe aDorate (=1722). Auf dem äußeren, neugotischen Portal, wieder unter demselben Motiv Cor ChrIstI aDoreMVs (=1707), was die Bruchsteineinfriedungsmauer datieren würde. Hauptsächlich Schieferdächer, seltener mit Ziegeln: Aufschieblinge, wenig Fenstergiebel, Klötze über flachem Band. Früher auf dem Boden des Klosterganges liegende, heute dortselbst in einer Wand eingelassene Grabplatten der Schwestern, worunter die der de Goër de Herve, Gründerinnen und erste Oberschwestern des Hauses (1722 und 1737). An der Decke dieses Ganges kleine Gewölbe. Am Ende des Nordflügels und in seiner Verlängerung vierzehn Achsen in der Nordfassade, Ziegel und scheinbar undatierter Blausteinpavillon von der Mitte des 18. Jh.s: über einem ersten Geschoss aus Bruchstein mit einer Hofdurchfahrt und entsprechend dem Kellergeschoss des Hauptgebäudes, zwei Geschosse von drei Nord- und Südachsen mit stichbogigen Fenstern mit Keilstein und monolithischen Gewänden. Über einigen Bruchsteinmauerverbänden Zeltdach in Schiefer mit einem einfachen schmiedeeisernen Kreuz sowie Lanze und Schwamm. Des Südflügel bildende und von außen erreichbare neugotische Kirche in Blaubruchstein, dem Hl. Herzen Jesu geweiht, nach Plänen des Lütticher Architekten G. Philip. 1854-1856.(Quelle: Denkmälerverzeichnis)