BeschreibungAuf dem „Windgesknepp“ (Lambertkoordinaten X 283 Y 126), der teils auf Bütgenbacher und teils auf Wirtzfelder Gemarkung liegt, vermutete Esser eine römische Verschanzung, die noch durch eine Bodenerhöhung sichtbar ist. Die Wallanlage hat die Form eines unregelmäßigen Vierecks (die längste Seite beträgt etwa 100m) und ist auf dem „Windesknepp“ terrassenförmig gegliedert. Vor dem ersten Krieg nahm Willems einige Sondierungen auf dem Wüstungsgelände vor, die aber keinen sicheren Beweis ergaben, der etwa auf die römerzeitliche Gründung der Anlage hätte schließen kö-nen. Die Verschanzung lag am Rande der Reims-Kölner Straße; somit kann sie als römische Wehranlage in Betracht gezogen werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit dürfte der Windesknepp noch im Mittelalter als Siedlungsplatz bestanden haben (JENNIGES H.: Münzen, Scherben, Steine, 1986, S. 98).
Was allgemein für die Überreste einer römischen Wehranlage o.ä. gehalten wird, präsentiert sich heute als eine geometrisch ziemlich präzise ausgerichtete und noch deutlich sichtbare Anlage von Erd(?)wällen, die in der Tat recht beachtliche Ausmaße hat und mit Sicherheit als von Menschenhand geschaffen angesehen werden muss. Eine klare Zweckbestimmung sowie Datierung der Anlage nach bloßer Inaugenscheinnahme ist jedoch nach wie vor nicht möglich. Die bis zu 1,5 m hohen Wälle sind – wohl auch durch Erosion und Pflanzenbewuchs – weich abgerundet und ihrer Länge nach mehr oder weniger durchlaufend; eine Lücke bildet ein senkrecht sich einschneidender Forstweg, der ins Tal führt.
Die gesamte Anlage, am Südhang gelegen und mit Blick auf den Bütgenbacher See, ist durch angrenzendes Fichten-Altholz, eine junge Douglasienkultur sowie viel wildes Gesträuch bewaldet. An der Ostflanke findet sich eine Quelle, was nach dem Volks-mund eine typisch keltische Siedlungseigenart sein soll... Fest steht diesbezüglich nur, dass das Vorhandensein von Wasserläufen und Quellen die Besiedelung eines Ortes immer mitbeeinflusst hat.
Auszug aus LETERME C;: Das archäologische Potential des Gebietes der Deutschsprachigen Gemeinschaft, 2004, S. 29.