Auf den Spuren unserer Kultur und Geschichte

  • Kirchen, Burgen, Gräber, Wälle und Friedhöfe.

  • Bäume, Weiher, Plätze, Gärten und Täler.

  • Dialekte, Gemälde, Fotos, Karten, Schriftstücke und Bücher.

Sie alle und noch vieles mehr machen das kulturelle Erbe unserer ostbelgischen Heimat aus. Damit Sie diese Schätze entdecken können, schnürt das Ministerium immer wieder Themenpakete und -routen. Suchen Sie sich einfach ein Thema aus und begeben Sie sich auf Entdeckungsreise in die Vergangenheit.

Das Männergrab

Im einzigen Scheiterhaufengrab in Grüfflingen wurden in der Asche- und Kohleschicht 18 Schleuderkugeln aus gebranntem Ton, mehrere Bronze- und Eisenfunde sowie Fragmente eines Knochenschmuckstückes gefunden.

Da Schleuderkugeln als Wurfgeschosse den Waffen zugeordnet und nur Männer mit Waffen bestattet werden, war der Verstorbene vermutlich ein Mann. Der Fund von Schleuderkugeln in einem Hügelgrab ist für Belgien einmalig. Ihre kriegerische Anwendung wird jedoch durch zahlreiche Funde in Befestigungslagern deutlich. Römische Geschichtsschreiber und auch Caesar selbst berichten, dass die Gallier und Belger offenbar mit großem Erfolg mit der Schleuder kämpften. Der Krieger schleuderte mit einem einfachen Lederriemen, der in der Mitte eine Verbreitung zur Aufnahme des Geschosses aus Ton, Stein oder Blei besaß.

Die Schleuderkugeln aus Ton besaßen sicherlich eine geringere Durchschlagskraft als die aus Stein. Dieser Nachteil wurde aber dadurch ausgeglichen, dass man ihnen die ballistisch optimale Form und Größe geben konnte: die Eiform mit zugespitzten Enden. Tönerne Schleuderkugeln sind anders als in Belgien aus einer Reihe von Scheiterhaufenbestattungen der La Tène Zeit (oder HEK II) aus Luxemburg bzw. dem Trierer Land bekannt. Etwa in der Mitte des Befundes lagen kalzinierte Knochenstückchen, die Schleuderkugeln und meist zur Unkenntlichkeit geschmolzene Bronzeobjekte.

Dies zeigt deutlich, dass der Verstorbene NW-SO orientiert verbrannt wurde und die Schleuderkugeln an beiden Seiten des Körpers lagen – vermutlich auf Höhe der Hüfte und eventuell in einem Beutel, der an einem Gürtel befestigt war. Die anthropologische Untersuchung der menschlichen Knochen hat u.a. ergeben, dass an verschiedenen Fragmenten der Langknochen die Knochenhaut verletzt war. Ursache dieser Erkrankung kann entweder eine Infektion oder eine lokale Verletzung (bspw. eine Stichwunde) sein.

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