Auf den Spuren unserer Kultur und Geschichte

  • Kirchen, Burgen, Gräber, Wälle und Friedhöfe.

  • Bäume, Weiher, Plätze, Gärten und Täler.

  • Dialekte, Gemälde, Fotos, Karten, Schriftstücke und Bücher.

Sie alle und noch vieles mehr machen das kulturelle Erbe unserer ostbelgischen Heimat aus. Damit Sie diese Schätze entdecken können, schnürt das Ministerium immer wieder Themenpakete und -routen. Suchen Sie sich einfach ein Thema aus und begeben Sie sich auf Entdeckungsreise in die Vergangenheit.

Bestattungsrituale

Zur Abschiedsfeier gehörten wahrscheinlich auch kollektive Rituale wie ein Trauerzug, Abschiedsgeschenke als Grabbeigaben, Tieropfer und ein Totenschmaus. Die Deponierung von Objekten in den Gräbern entzog diesen Gegenständen zugleich einen weiteren Nutzen für die Gesellschaft der Lebenden. Sie waren Eigentum der Toten oder eine freiwillige Gabe der Hinterbliebenen an den Verstorbenen. Auch wurden dem Toten häufig Speisen und Getränke in Form von Getreide, Früchten, Wein oder Tieren mitgegeben. Die Speise- und Trankbeigaben galten vielleicht nicht nur als Wegzehrung, sondern waren auch Ausdruck des sozialen Standes des Toten. In unmittelbarer Nähe zum Scheiterhaufengrab in Grüfflingen lag eine kleine Ansammlung kalzinierter Knochen. Die archäozoologische Analyse ergab, dass es sich um die Überreste eines drei- bis dreieinhalbjährigen Schafes handelt. Dieses wurde wahrscheinlich ebenfalls in dem Scheiterhaufen verbrannt, da auch dort kleine Knochenfragmente des gleichen Tieres aufgelesen wurden. Vermutlich wurden nach dem Abkühlen der Brandplatte die verbrannten Tierknochen gesondert aufgelesen und direkt neben dem Scheiterhaufen deponiert. Welche Rolle die Verbrennung des Schafes innerhalb der Totenzeremonie eingenommen hat, bleibt jedoch unklar. Auch die Untersuchung der kalzinierten Knochen von zweien der drei Scheiterhaufengräber in Neundorf ergab, dass nicht nur jeweils ein Mensch sondern auch Tiere verbrannt wurden. Im Hügel 1 wurde mit Sicherheit mindestens ein Schwein, welches nicht älter als 12-17 Monate alt war, und ein Schaf oder eine Ziege verbrannt. Im Hügel 3 lag zwischen den beiden Körpergräbern eine größere Ansammlung von kalzinierten Tierknochen, die entweder einem Schaf oder einer Ziege zuzuordnen sind.

1 Eintrag wurde gefunden