Samstag

Samstag
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Erläuterung

Den "Tag zwischen Freitag und Sonntag" (so die Frage) nennt man heute fast im gesamten Kartengebiet Samstag (in den Lautvarianten Sa(a)mstesch, Sa(a)mstisch u.ä. – letzteres vor allem südlich des Venns), wie im größten Teil von Deutschland. Nur aus Sippenaeken und Baelen wurde S(ch)orreschtech angegeben, also Varianten, die stattdessen mit dem niederländischen zaterdag und englischen saturday verwandt sind. Damit hat sich hier die christliche Bezeichnung dieses Tages durchgesetzt: Samstag geht über das Lateinische *sambati dies (vgl. frz. samedi) und Griechische (*sambaton) auf das hebräische šabbat zurück, während
S(ch)orreschtech / zaterdag / saturday sich auf den römischen Gott Saturn bezieht (lat. saturni dies). Dieses alte System der Benennung der Wochentage nach Gottheiten ist in vielen modernen Wochentagsnamen noch zu erkennen (vgl. frz. mardi, mercredi, jeudi, vendredi zu Mars, Merkur, Jupiter und Venus; in den germanischen Sprachen sind dann die germanische Götter Donar und Freia – Donnerstag, Freitag – an die Stelle von Jupiter und Venus getreten. Beim "Wotanstag" – vgl. niederländisch woensdag, englisch wednesday – hat sich im Deutschen jedoch wieder der christliche Ersatzname Mittwoch durchgesetzt).


Der Name "Saturntag" für den Tag zwischen Freitag und Sonntag hat sich jedoch seit dem Mittelalter, wo er noch erheblich weiter südlich und östlich galt (auch z.B. in Köln noch), immer weiter nach Nord(west)en zurückgezogen. Auch das RhWb (Bd. 7, Sp. 750) weist deutlich auf die "Veraltung" des Worts vielerorts hin.  Auf der RWA-Karte 40 erkennt man zum einen, dass Satertag immerhin am Niederrhein noch üblich ist (wohl durch die Beziehung zum Niederländischen erhalten), zum anderen, dass das Vordringen von Samstag vor allem entlang des Rheins stattgefunden haben muss, denn das Gebiet von Satertag reicht im Westen und Osten (Bergisches Land) weiter nach Süden als in der Mitte.

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