Schubkarre

Schubkarre
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Erläuterung

Das abgebildete Gerät wird in Ostbelgien überwiegend Schubkaar/Schuppkaar genannt, das Wort unterscheidet sich also nur durch den Langvokal und das fehlende -e am Ende vom Standarddeutschen.  Auch in den erfassten deutschen Orten heißt es fast durchgehend so, abgesehen vom nördlichsten Teil, dem Aachener Raum, wo Schörreskaar angegeben wurde.

Nach dem RhWb (Bd. 7, Sp. 1919) liegt hier ein Unterschied in der Sache vor: Schörreskaar ("Schürg-Karre" zum Verb schürgen 'eine Schiebkarre u. eine Ladung, eine Last sch., vor sich herschieben, mit der Schiebkarre fahren') ist hiernach eine "einräderige Schiebkarre, deren Bäume lang u. gebogen sind (nicht wie bei Schuppkarre kurz u. gerade); zwischen den Bäumen sind quer eingefügt vier bis fünf Scheiden (starke Latten) ... , über dem Rade erhebt sich ein Gestell ... ; sie dient dazu, Gras, Klee, Heu, Mist, Stangen, Schanzen, also leichtere Dinge zu fahren, im Gegens[atz] zur Schuppkar, mit der Erde, Steine udgl. gefahren werden ... ; in dem Geb., das keine Belege aufweist, bes. also in der mosfrk. WEif, an der Saar, im Rhfrk (grösstenteils) kennt man diese Art nicht“.

Da die Abbildung jedoch relativ eindeutig war (keine Querlatten) und vor allem für alle Informanten gleich, scheint diese Differenzierung verloren gegangen zu sein und Schörreskaar sich im Aachener Raum für alle Schubkarren etabliert zu haben.

Im Süden der DG wurden neben Schub-/Schuppkaar teilweise Zusammensetzungen mit anderen Wörtern für 'schieben'  angegeben, im Treeschland Döikaar (zu dem im Rheinland weit verbreiteten Verb döien 'drücken, stoßen, schieben' s. RhWb Bd. 1, Sp. 1279, vgl. nl. duwen) , in Amel verbreitet Stusskaar (auch Recht: Stosskäär). Bei (Stuss-)berr oder -bjerr schließlich (Hinderhausen, Neundorf, Crombach , Thommen, Deiffelt) geht das Grundwort  -b(j)err auf das Verb ahd. beran 'tragen' zurück (vgl. noch gebären oder engl. bear), wie auch Bahre.  Nach dem DWB (Bd. 19, Sp. 480 bis 481) ist Stoßbäre in derselben Bedeutung auch im alemannischen Raum heimisch (gewesen).

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