Butterbrot

Butterbrot
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Erläuterung

Ein belegtes Brot (wie in der Abbildung z.B. mit Schittwurst) wird im Nordteil Ostbelgiens und auch noch aus Küchelscheid einheitlich als Bot(e)ram bezeichnet, wie im Niederländischen (boterham), aber auch in den angrenzenden Dialekten in Deutschland bis hinunter in den Monschauer Raum. Bot(e)r- verweist auf den typischen Belag Butter, obwohl das Wort allgemeiner verwendet wird, "auch wenn keine Butter drauf gestrichen ist", wie schon das RhWb (Bd. 1, S. 1182) explizit zum Lemma Butterramm vermerkt. Dieselbe Ausweitung des Gebrauchs findet sich ebenfalls bei dem standarddeutschen Wort Butterbrot (vgl. a. die ähnliche Entwicklung bei Abendbrot für ein beliebiges Abendessen). Die Herkunft des zweiten Teils des Worts ist nicht klar; ein Wort (h)am(me) ist im älteren Nl. in der Bedeutung 'abgeschnittenes Stück Essen' bezeugt, danach könnte Bot(e)ram zunächst ein Stück Butter bezeichnet haben, dann das damit bestrichene Brot - eine Entwicklung, die z.B. auch das schwedische smörgås genommen hat (vgl. de Vries/deTollenaere; Philippa et al.).

Im Süden und Osten der Südhälfte von Ostbelgien geht die Bezeichnung ebenfalls auf Butter zurück (Bottisch, im RhWb Bd. 1, Sp. 1185, als Buttersch aufgeführt). Im Rest dieses Gebiets ist dagegen Taart üblich (in Recht mit Umlaut: Tärt), also ein Wort, das aus dem französischen kommt, vgl. fanzösische tart(in)e (das seinerseits wahrscheinlich eine Nebenform zu tourte (< spätlat. torta 'rundes Brot') ist (TLF).

Während das RhWb für den Raum Ostbelgien/deutsche Eifel auf einen Unterschied im Gebrauch hinweist: Taart  für " eine einzelne Brotschnitte, auf einer Seite geschmiert, Botter-, Kies-, Honigt., im Gegens. zur Botterramme, die aus zwei aufeinandergelegten Brotschnitten besteht" (Bd. 8, S. 1245), ist aus diesem Kartenbild zu schließen, dass es sich (heute) um einen rein geographischen Gegensatz handelt.

Bei Schmeer (im Süden des Kartengebiets auf deutscher Seite) ist eine Bedeutungsentwicklung wie bei Bot(e)ram zu erkennen: Das Wort bezeichnet zunächst einen "durch Kochen eingedickter Saft aus Obst" (RhWb Bd. 7, S. 1488) und geht dann auf das damit bestrichene Brot über, bis schließlich auch ein mit Wurst belegtes Brot so genannt werden kann.

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