Kartoffel

Kartoffeln
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Erläuterung

Bei den Bezeichnungen für die Kartoffeln ist das Bild sehr klar. Im ganzen Südteil sagt man Jrompere oder Grompere, also "Grundbirnen", wie auch im anschließenden deutsche Gebiet bis in die Pfalz (RWA Kt. 1, DWA I,4). Die Form Grompere erscheint dabei südlich der j/g-Grenze in Oberhausen und Ouren, aber auch durchgehend in einem westlichen Streifen zwischen Dürler und Maldingen und in Konkurrenz zu Jrompere noch an einigen anderen Orten. Dies hat mit dem folgenden r zu tun: Anders als j vor Vokal ist die Kombination jr artikulatorisch schwierig.

Da die Pflanze ursprünglich nicht in Europa einheimisch war und hier erst relativ spät populär wurde, zumeist erst im 19. Jahrhundert, ist die Benennung zumeist noch durchsichtig und greift auf Vergleiche mit bekannten Früchten zurück - ganz parallel zu "Grund-Birne" ist "Erd-Apfel" gebildet (vgl. a. frz. pomme de terre). Dies ist das Wort, das in einem Teil des ostbelgischen Nordens verwendet wird (Gemeinden Kelmis und (großenteils) Raeren: Erdäppel), sowie auch jenseits der Grenze im Rheinland - dort zumeist in der zusammengezogenen Form Erpel, die auch aus Küchelscheid gemeldet wurde.

Nordwestlich der Deutschsprachigen Gemeinschaft wird dagegen Krompiir (Mehrz. -e) gesagt, wie auch im Wallonischen. Dies geht natürlich wie Gromper auf Grombiir "Grundbirne" zurück; der Anlaut mit K- statt J- erklärt sich entweder durch wallonischen Einfluss oder durch einen Anlehnung an krumm (oder beides).

Der Raum Eupen-Lontzen-Baelen (bis nach Montzen und Moresnet) sticht durch eine eigene, andernorts nicht anzutreffende Form hervor: Kropett (Mehrz. Kropette). Nach dem RhWb ist dies eine Mischform aus wallon./frz. Krompir und Patate, nach Tonnar/Evers "hat man aus Mißverständnis wallon. kropette (in Verviers und Lüttich = 'Zwergbohne', niedrige Strauchbohne, haricot nain) in der Bedeutung von krompire genommen".  Knuddel (Raeren) bezeichnet nach Hermanns eher einen Kloß, nach Tonnar/Evers eine "Nudel".

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