Brombeere

Karte Ortsnamen
 
Erläuterung

Die Brombeere wird im Norden von Ostbelgien fast überall Bromel genannt, was der standarddeutschen Bezeichnung nahesteht (mit Abschwächung von -beere) sowie auch dem niederländischen braam, braambes.  Brame ist im älteren Deutschen noch belegt, als Wort für 'Dornstrauch' bzw. "mehrere
rankende und stachlichte sträuche, namentlich rubus fruticosus und idaeus, woran die brombeeren und himbeeren wachsen" (DWB Bd. 2 Sp. 293 "Brame"). Das Deutsche Wörterbuch empfiehlt sogar: "Unsere sprache sollte sich wieder angewöhnen, das einfache brame, wie es noch die schweizerische mundart kennt, statt der schleppenden zusammensetzung brombeerstrauch, brombeerstaude zu verwenden."

Gegenüber Bromel im Norden und Briimel in den Gemeinden Büllingen und Bütgenbach lässt die volle Form Brombeer im vielen Teilen der belgischen Eifel auf eine jüngere Übernahme aus der Standardsprache schließen. Dem widersetzt sich offenbar noch ein größeres Perdsbeer-Areal ganz im Süden (Gemeinden Burg Reuland und St. Vith);  – diese Bezeichnung erklärt sich wohl damit, dass Pferde eine Vorliebe für das Laub der Brombeeren haben (vgl. z.B. http://www.artgerecht-tier.de/kategorie/ausgabe6/beitrag/wildpferde-als-futterberater.html).

Omper (Gemeinde Amel) ist eigentlich eine Form von Himbeere und auch etwa in derselben Region als Bezeichnung der Himbeere gebräuchlich (s. Karte Himbeere); die Brombeere wird dann teilweise als Perdsomper davon unterschieden (Montenau, Deidenberg, Valender, Heppenbach, Küchelscheid). Für Recht wird dagegen Hondsbeer angegeben (Hunde fressen von Brombeeren sowohl die Blätter als auch die Früchte).

Der Vergleich mit der Karte des DWA (Erhebung um 1940) bestätigt die Ausbreitung von Brombeer(e) sichtbar; in dieser Karte fehlt diese Form in Ostbelgien. Stattdessen ist nur Bromel verzeichnet (wie dialektal auch fast überall im deutschen Rheinland immer noch üblich, vgl. a. RWA Kt. 9) oder Briemel (im selben Gebiet wie heute), und im Süden, in den Gebieten, die in unserer Karte nur noch resthaft zu erkennen sind, ist in der DWA-Karte flächendeckend Perdsbeer bzw. Perdsompere (Gemeinde Amel) eingetragen

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