Lampe

Lampe
Karte Ortsnamen
 
Erläuterung

Bei dieser Karte sehen wir eine beinahe völlig saubere Unterteilung des belgischen Gebiets in zwei Teile, wobei die Grenze südlich des Venns verläuft:

Im Gebiet nördlich des Venns sowie den Gemeinden Bütgenbach und Büllingen (ohne das Treeschland) dominiert die Bezeichnung Lamp für Lampe, ein Wort, für das es als lampas schon Belege aus mittelhochdeutscher Zeit gibt, in der es das ewige Licht in der Kirche bezeichnete (RhWb Bd. 5, S. 73).

Im Treeschland sowie den Gemeinden Amel, Sankt Vith und Burg Reuland dominiert in so gut wie allen Orten (bis auf Mackenbach und Hasenvenn) Luut (RhWb Bd. 5, S. 415: mhd. luchte ‚Leuchte’) als alleinige Hauptmeldung. In Baelen findet sich (neben Lamp) die verwandte Variante Lööt, wie sie vom RhWb für Eupen gemeldet ist, von wo wir ebenfalls einige Lööt-Meldungen verzeichnen können, wobei die Lamp-Meldungen hier überwiegen.

Die Grenze zwischen dem Lamp- und dem Luut-Gebiet verläuft an einer Stelle, die auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlich erscheint. Diese Grenze ist allerdings bei mehreren anderen Karten unseres Dialektatlasses auch zu erkennen (s. „Handbesen“ oder „Schublade“). Ziemlich genau an dieser Stelle verläuft die Grenze zwischen dem ripuarischen und dem moselfränkischen Dialektgebiet. Diese Systemgrenze scheint also bis heute - trotz der in den letzten Jahrzehnten rasant gesteigerten Mobilität - bestand zu haben und Wortschatzunterschiede zwischen verschiedenen aneinandergrenzenden Orten erklären zu können.

Vergleicht man die Ergebnisse auf deutscher Seite mit Georg Drendas Lampe-Karte aus dem Kleinen linksrheinischen Dialektatlas (Daten aus den Jahren zwischen 1979 und 1988), kann man erkennen, dass in der Gegend um Prüm mittlerweile die Bezeichnung Lamp aus einem nördlich und östlich angrenzenden Lamp-Gebiet in das ursprüngliche Luut- bzw. Liicht-Gebiet vorgedrungen ist. Erst etwas weiter südlich, ab Üttfeld abwärts, beginnen hier die Luucht-, Luscht- und Lüscht-Meldungen, die ebensfalls auf mhd. luchte zurückgehen.

Die aus Udenbreth gemeldete Funzel (laut Wahrig vermutlich von frühnhdt. vonksel 'Zündstoff') bezeichnet im Remscheider Dialekt (laut RhWB, Bd. 2, S. 902) , aber auch in der hochdeutschen Umgangssprache nur eine schlecht brennende Lampe.

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