Gabel

Gabel
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Erläuterung

Bei den Bezeichnungen für eine Essgabel gibt es im belgischen Teil des Untersuchungsgebiet ein Nebeneinander von verschiedenen Lautvarianten zweier Wörter, nämlich Gabel (Jafel, Jaffel, Gaffel, auch Jabel) und Fo(r)schett (frz. fourchette, Furschett, Verschett, Fo(r)schett). Beide sind im RhWb für Ostbelgien belegt (Gabel: Bd. 2, S. 965; Furschett: Bd. 2, S. 922), mit dem Hinweis, dass vielerorts ein Bedeutungsunterschied gemacht wird:  Furschett ist die Essgabel und Gabel (bzw. die Lautvarianten von Gabel) die Heu- oder Mistgabel, so z. B. in Eupen und Aachen. Auf eine Ausbreitung der mundartlichen Formen von Gabel im Furschett-Gebiet lässt der Hinweis auf vermehrten Gebrauch in der "jüngeren Generation" schließen, bedingt wahrscheinlich durch den Einfluss der Standardsprache auf den Dialekt.

Der Einfluss des Standarddeutschen zeigt sich besonders deutlich in der Variante Jabel, die von der Lautform (-b- statt -f-) her im Norden von Ostbelgien nicht "bodenständig" sein kann.

Während im Norden Ostbelgiens und im französischsprachigen Teil des Untersuchungsgebiets die dominierenden Fo(r)schett-Formen relativ gemischt sind und sich nur in Hergenrath, Hauset und Eynatten Gabel-Formen als alleinige Hauptmeldung durchsetzen konnten, kann man in der Eifel eine Teilung in ein nordöstliches Jaffel-Gebiet (mit Jafel in Hasenvenn) und ein südwestliches Fo(r)schett-Gebiet (mit einigen Jaffel-Inseln, die möglicherweise auf die erwähnte Ausbreitung dieser Formen zurückzuführen sind) erkennen.

Auf deutscher Seite ist die Nord-Süd-Verteilung der dialektalen Bezeichnungen für die Gabel ähnlich. Südlich der Fo(r)schett- und Jaffel-Gebiete beginnt hier ein JAWEL/JOWEL/GOWEL-Gebiet.

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