Geschichte der Eyneburg
Wie gut kennen Sie den ehemaligen Eigentümer Theodor Nellessen?
Das heutige Erscheinungsbild der Eyneburg ist auf umfangreiche Bau- und Umbaumaßnahmen zurückzuführen, die durch seinen Eigentümer Theodor Nellessen in Auftrag gegeben wurde. Hier erfahren Sie mehr über diese außergewöhnliche Persönlichkeit!
Einige biographische Eckdaten
Theodor Nellessen wurde 1842 als Sohn einer wohlhabenden Aachener Tuchmacherfamilie geboren. Die Tuchfabrik Nellessen bestand seit der ersten Hälfte des 18. Jhs. und beschäftigte um 1830 rund 1.200 Mitarbeiter.
Am 15. Februar 1870 heiratete er Rizza Clemens in Koblenz. Knapp ein Jahr später wurde sein Sohn Hans Nellessen geboren. 1897 erwarb Theodor Nellessen die Eyneburg, die seit 1986 in der Presse für 600.000 Mark zum Verkauf stand.
Restaurierungsarbeiten und Umbauten an der Anlage wurden schnell vom Dombaumeister Ludwig Arntz durchgeführt. Ab 1903 diente die Eyneburg als Sommerresidenz der Familie Nellessen. Der Eigentümer hatte schon damals einen der ersten Telefonanschlüsse in Hergenrath mit der Nummer 21.
Theodor Nellessen starb 1920. Sein Sohn bewohnte die Burg ab 1919 bis zu seinem Tod im Jahr 1952.
Ein Kunstsammler
Als leidenschaftlicher Kunstsammler besaß Theodor Nellessen mehrere hunderte wertvolle Kunstobjekte, darunter
- Gemälde,
- Statuen,
- Takenplatten,
- Möbel,
- Keramikobjekte,
- Gläser,
- Kristalle,
- Lederteppiche,
- Tapisserien,
- usw. ...
Nach dem Tod des Sammlers wurden seine Objekte zweimal versteigert – im Jahr 1927 und im Jahr 1958. Der Katalog der ersten Versteigerung umfasste 734 Objekte. Der heutige Wert der Sammlung ist schwer zu schätzen.
Im Jahr 2017 wurde jedoch ein barocker Wandtisch aus Venedig, hergestellt um 1700, bei einer Auktion des Kunstauktionshauses Neumeister in München für 25.400 € erworben.
Mehrere Fotos zeigen, dass die Eyneburg ein wundervolles Schmuckkästchen für ein Teil seiner Sammlung darstellte.
Spuren von Theodor Nellessen in der Eyneburg
Die Sammlung der ehemaligen Eigentümer der Anlage ist heute leider verstreut. In der Eyneburg sind keinerlei Objekte mehr vorhanden. Einige Spuren aus dieser Zeit können jedoch bei näherer Beobachtung der Innenausstattung entdeckt werden:
- das handgeschmiedete Geländer im Treppenturm,
- Fensterverschlüsse und Türschlösser zeigen die Liebe zum Detail.
Darüber hinaus wurde jeder Raum des Palas zur Nellessens Zeit mit hervorragenden Wandmalereien versehen. Sie sind noch teilweise erhalten und kommen zum Vorschein, wenn die Farbschichten aus den nachfolgenden Jahrzehnten sorgfältig abgetragen werden.
Durch die längst nicht abgeschlossene Recherchearbeit können wir uns dem Leben in der Eyneburg zur Nellessens Zeit immer mehr annähern.
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